Eine umfassende Zirkularität spielt sich auf vier Ebenen ab:
- Ebene der Stoffkreisläufe (Konsum<>Abfall): Kreisläufe werden geschlossen, um weniger Rohstoffe und Energie zu verbrauchen. Abfälle verschwinden – oder werden im Sinne des Upcyclings zu neuen Rohstoffen.
- Ebene der Daten & Wirklichkeiten (analog<>digital): Das analoge erhält digitale Stellvertreter. Abfälle lassen sich leichter finden und neu verbauen. Gleichzeitig lohnt es sich, digitale Inhalte – aus TV-Serien, Computerspielen oder Kryptowelten – vermehrt ins Analoge zurückzuführen. Zum Beispiel um (durch die Digitalisierung geleerte) Innenstädte zu beleben.
- Ebene der zeitlichen Horizonte (Vergangenheit<>Zukunft): Geschichte und Zukunft bilden einen endlosen Kreislauf des Wissens. Diesen zu schliessen, heisst, aus der Vergangenheit zu lernen und Retro-Zukünfte für heutige Debatten zu reaktivieren.
- Ebene des Gelds (verdienen<>investieren): Eine zirkuläre Zukunft funktioniert nur wenn Geld vorhanden ist, um den Weg in die Zukunft zu investieren. Kapital darf sich nicht zu sehr konzentrieren und muss im Sinne von Investitionen ständig fliessen.
Warum benötigt die zirkuläre Stadt alle vier Zirkularitäten? Ohne Daten kein zirkuläres Bauen, ohne attraktive Angebote keine lebendige Stadt, ohne Lernprozesse keine nachhaltige Veränderung, ohne Geld keine Finanzierungen.
Allerdings bleibt der Weg in eine zirkuläre Zukunft anspruchsvoll. In Zeiten der #Hyperpolitik wird Zirkularität oft mit Verzicht und Verboten assoziiert – statt mit dem, was zu gewinnen ist. Zudem skalieren zirkuläre Lösungen anfangs kaum. Es sind Unikate, die Wissen und Handwerk verlangen. Und wie bei jeder grossen Veränderung gilt: Keine Innovation ohne Exnovation.