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Das digitale Unternehmen – Eine Anleitung

Die Digitalisierung stellt Unternehmen vor einen umfassenden Change-Prozess. Im folgenden werden 8 Punkte vorgestellt, die als Anleitung in diesem Wandel dienen können.

Spiegeln Sie Ihre Organisation in das Digitale
Durch die Digitalisierung entsteht eine zweite Wirklichkeit. Durch das Internet leben wir von nun an in einer digital erweiterten Wirklichkeit. Damit wird die Umwelt eines Unternehmens völlig neu gestaltet. Wollen diese langfristig überleben, sind sie herausgefordert, sich ein umfassendes Verständnis für die Digitalisierung zu erarbeiten und den digitalen Raum für sich zu erobern. Das passiert indem sie den digitalen Raum kultivieren, das heisst sich im Web und in den sozialen Medien zeigen, aber auch ihre Angebote und Beziehungen dem digitalen Kontext anzupassen. Das bedeutet letztlich sämtliche Prozesse digital abzubilden.

Verstehen Sie die Digitalisierung als Reifeprozess
Die Digitalisierung eines Unternehmens ist ein Reifeprozess. Wie in jedem Reifeprozess wird die Digitalisierung zuerst als Gefahr betrachtet, bevor die Chancen offensichtlich werden. Die Umsiedlung in den digitalen Raum löst einen gewaltigen Changeprozess aus. Unternehmen sind gefordert, ihre Produkte, aber auch die Beziehungen zu ihren Anspruchsgruppen und ihre Managementphilosophien und -methoden dem digitalen Zeitalter anzupassen. Die Digitalisierung erscheint als nicht rückgängig machbare Veränderung. Je mehr ein Unternehmen auf die Karte digitale Welt setzen will, desto wichtiger wird im Sinne der künftigen Wettbewerbsvorteile die rechzeitige Initiierung des Wandels.

Unterscheiden Sie vier Ebenen der Digitalisierung
Die Digitalisierung findet in vier Bereichen statt: In der Hardware (analoge Arbeitsumgebung), der Software (digitale Arbeitsumgebung), den Kompetenzen der Mitarbeitenden sowie der Unternehemenskultur. Während die ersten beiden Ebenen eher technischer Natur sind, sind die beiden letzteren eher menschlicher Natur. Doch weil der Mensch für seine Arbeit immer mehr von Maschinen abhängig ist, beziehungsweise in seiner Arbeit von Maschinen begleitet wird, können die Ebenen kaum voneinander getrennt werden. Die vier Ebenen sind also hochgradig voneinander abhängig, das heisst die Digitalisierung muss immer auf allen 4 Ebenen gleichzeitig vorangetrieben werden.

Entwickeln Sie eine Digitalisierungsstrategie
Den Zusammenhalt der vier Ebenen sichert die Digitalisierungsstrategie. Sie beschreibt die Massnahmen die in den vier Ebenen der Digitalisierung dfür die Bewältigung des digitalen Transformationsprozess vorgesehens sind, beziehungsweise wo es Defizite gibt und entsprechende Prioritäten gesetzt werden. Die Digitalisierungsstrategie zeigt aber auch, welches Mensch-Maschinen-Verhältnis beziehungsweise welche Form der Transparenzkultur angestrebt wird. Fehlt eine Digitalisierungsstrategie, fehlt die strategische Aufmerksamkeit für den Veränderungsprozess und die Systematik der Massnahmen geht verloren. Massnahmen werden nicht aufeinander abgestimmt und es kann sich kein Controlling-Kreislauf im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung entfalten.

Entwickeln Sie eine Datenstrategie
Der Controllingkreislauf ist auf Zahlen angewiesen. Diese zeigen, ob die getroffenen Massnahmen die gewünschte Wirkung erzielen. Die Datenstrategie beschreibt, welche Daten wo in welcher Form erhoben werden. Besondere Bedeutung kommt den Stammdaten zu. Sie erlauben es, die Mitarbeiten in Gruppen einzuteilen und den Erfolg von Massnahmen bis zur Ebene der einzelnen Mitarbeiterin zu überprüfen. Fehlt eine Datenstrategie so wird nicht nur das heutige Controlling sondern auch jenes der Zukunft geschwächt. Denn das Controlling der Zukunft wird seine Stärke auch aus der Qualität der Daten der Vergangenheit beziehen. Controlling heisste, die Vorzüge von Big Data zu nutzen.

Schaffen Sie Offline-Zonen
Je digitaler Welt wird, desto wichtiger werden Zeit-Räume, die vom Digitalen losgelöst sind. Offline-Zonen helfen den Mitarbeitenden zu entschleunigen und Grenzen zu ziehen. Sie unterstützen aber auch die Führungskräfte darin, eine neue Sichtbarkeit in einer von De-Materialisierung geprägten Welt zu schaffen. Besonders wichtig sind Resonanzerfahrung, di eden Mitarbeitenden vermitteln, dass sie nicht im luftleeren Raum operieren. Unternehmen zeichnen sich intern mehr und mehr durch eine Polarisierung bzw. Heterogenisierung der Einstellungen gegenüber der Digitalisierung beziehungsweise der dafür nötigen Kompetenzen au. Offline-Zonen schaffen Arbeitsplätze, die den Bedürfnissen der Offliner entgegenkommen.

Definieren Sie Verantwortliche
Weil die Digitalisierung ein langfristiger, eigentlich nie abgeschlossener Prozess ist, braucht es klare Verantwortlichkeiten. Es gibt keine Binsenwahrheit, die besagen würde, welche Abteilung die Digitalisierung treiben und vor allem koordinieren sollte. In den meisten Unternehmen ist es heute so, dass in verschiedenen Abteilungen gleichzeitig an der Digitalisierung gearbeitet wird, dabei aber die Aktivitäten in Marketing, IT, HR und Innovationsmanagement zuwenig koordiniert werden. Das aber führt zur Duppelspurigkeiten, widersprüchlichen Strategien und damit letztlich zur Verschwendung von Ressourcen. Abteilungsübergreifende Themen wie Big Data oder Neue Arbeitswelten helfen die Folgen der Digitalisierung zu konkretisieren.

Begleiten Sie die Transformation
Die Digitalisierung passiert nicht von selbst. Es braucht Hilfsmittel, um den Reifeprozess anzustossen, zu überwachen und in die richtige Bahnen zu lenken. Noch wichtiger als die neuen (HR)-Mangementinstrumente ist der Mindset. Wie bei jeder kulturellen Öffnung braucht es eine gewisse Offenheit und Neugier, um sich mit dem Neuen zu arrangieren, dieses kennenzulernen und dessen Vorzüge zu erkennen. Um die Risiken der Digitalisierung abzufedern, braucht es ergänzend zum Risikomanagement Verantwortliche, die das menschliche Gewissen des Unternehmens sicherstellen. Dazu gehören die Diskussion des Verhältnisses von Mensch und Maschine, der Datenschutz oder die Prävention von Burnouts.


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